Was ist Mobility Benefit District MBD 15??
Mobility Benefit Districts (MBD 15) untersucht die Wirkungen eines neuen Instruments auf Verkehr, Aufenthaltsqualität, Akzeptierbarkeit und Governance zur beschleunigten Umsetzung der 15-Minuten-Stadt.
Im Reallabor Darmstadt sollen die Möglichkeiten und die Grenzen aufgezeigt werden, das Instrument Parkraumbewirtschaftung und die sich daraus ergebenden Finanzmittel gezielt einzusetzen, um in Stadtquartieren die Kfz-Verkehrsbelastungen zu reduzieren und die Quartiere – unter Beteiligung der Bewohner*innen – im Sinne der 15-Minutenstadt zu qualifizieren. 15-Minuten-Stadt bedeutet, dass alle wesentlichen Einrichtungen innerhalb von 15 Minuten ohne Auto zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können und das (eigene) Auto an Bedeutung verliert.
Das Forschungsprojekt läuft vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2026.



Wer ist beteiligt?
Mobility Benefit District ist ein internationales und von der EU gefördertes Projekt, in dem die Stadt Darmstadt – vor dem Hintergrund ihrer bisherigen umfangreichen und wegweisenden Aktivitäten (QuartierMobil1, QuartierMobil2, NaMoLi1, NaMoLi2, NaMoLi3) – als Reallabor beteiligt ist. Weitere Projektbeteiligte sind:
- KUNGLIGA TEKNISKA HOEGSKOLAN (Technische Hochschule Stockholm)
- TUB Trafikutredningsbyrån AB
- Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Technische Universität Wien
- Urban Innovation Vienna VIENNA GmbH
- PlanSinn – Büro für Planung und Kommunikation GmbH, Wien
Kooperationspartner sind – neben der Wissenschaftsstadt Darmstadt – die Städte Stockholm, Sundbyberg und Gävle (Schweden) sowie die Stadt Wien.
Das Büro StetePlanung / INOVAPLAN ist als externes Büro ebenfalls an der Projektbearbeitung beteiligt.
Was soll erreicht werden?
Parkraumbewirtschaftung ist eine wichtige Voraussetzung für die Umverteilung der Flächen im öffentlichen Raum und die Verlagerung vom Auto auf nachhaltige Verkehrsmittel. Parkplätze beanspruchen in den Städten einen großen Teil des öffentlichen Raums. Trotz der Probleme, die das kostenlose Parken im öffentlichen Raum mit sich bringt, zögern viele Kommunen mit der Einführung von Parkgebühren, weil befürchtet wird, dass die Bürgerschaft dies als restriktive Maßnahme gegen den Kfz-Verkehr nicht akzeptiert.
Ziel des Projekts ist es, Wissen darüber zu generieren, ob und wie MBD ein Instrument zur Schaffung attraktiver Quartiere sein kann, wobei der Schwerpunkt auf den folgenden Fragen liegt:
- Kann MBD dazu beitragen, den (privaten) Autobesitz und die Autonutzung zu verringern und die Lebensqualität in städtischen Quartieren zu erhöhen?
- Erhöht die MBD die Akzeptanz von Parkgebühren im öffentlichen Raum?
- Wie wirken sich MBD auf die Lebensqualität und die Nutzung des öffentlichen Raums aus?
- Gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung des MBD-Konzepts und wie können diese gelöst werden?
Untersuchungsschwerpunkt ist die Frage der Akzeptanz von Parkraumbewirtschaftung in der Bevölkerung, wenn z.B. die Einnahmen aus Parkgebühren zur Finanzierung von Mobilitätsdienstleistungen im Quartier verwendet und die Anwohner*innen an der Auswahl der finanzierten Mobilitätsdienste beteiligt werden. Und der öffentliche Raum anstatt Parkraum eine neue Nutzung erfährt, die die Aufenthaltsqualität erhöht und das Quartier im Gesamtkontext attraktiv macht.
Wie wird vorgegangen?
Im Reallabor Darmstadt werden zunächst die spezifischen Bedingungen hinsichtlich Parkgebühren und Parkraumbewirtschaftung betrachtet und bezogen auf die zu beantwortenden Forschungsfragen ausgewertet. Als konkretes Beispiel werden diesbezügliche Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Lincoln-Siedlung (Learning Lab) sachgerecht aufbereitet und im Gesamtkontext mit den Reallaboren in Schweden und in Wien betrachtet.
Im nächsten Schritt wird ein geeignetes Quartier in Darmstadt ausgewählt (Living Lab), wohin die Erkenntnisse übertragen werden. Hier wird gemeinsam mit der Bürgerschaft und wichtigen Stakeholdern im Rahmen von Workshops diskutiert, wie Mittel sinnvoll eingesetzt werden können, um die Situation im Quartier positiv zu beeinflussen, neue Mobilitätsangebote zu schaffen und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen. Damit sollen die im Quartier lebenden und arbeitenden Menschen an der Auswahl von zu finanzierenden Angeboten direkt beteiligt werden.
Vergleichbare Workshops / Veranstaltungen werden in den schwedischen Kommunen und in Wien durchgeführt und die jeweiligen Erkenntnisse und Erfahrungen zusammengeführt, auf deren Grundlage ein MBD-Konzept für das Darmstädter Living Lab Woogsviertel erarbeitet werden soll.
Für die Abstimmung und den Austausch der verschiedenen beteiligten Institutionen finden regelmäßige (digitale) Jour-Fixe-Termine statt. Des Weiteren sind in den 3 beteiligten Städten Darmstadt, Stockholm und Wien Austauschworkshops vorgesehen. Zum Workshop in Darmstadt im April 2025 konnten seitens des zuständigen Dezernenten Teilnehmer*innen aller Projektpartner begrüßt werden.


Kontakt
Sie haben Fragen oder möchten mehr zu den Projekten wissen? Dann wenden Sie sich bitte an die folgenden Ansprechpartnerinnen:
Gisela Stete
StetePlanung
Sandbergstraße 65
64285 Darmstadt
E-Mail: kontakt@steteplanung.de
Telefon: +49 (0)6151 65233
Hanna Wagener
Mobilitäts- und Tiefbauamt Darmstadt
Abteilung Mobilität
Mina-Rees-Straße 8-10
64295 Darmstadt
E-Mail: moma.lincoln@darmstadt.de
Telefon: +49 (0)6151 13 2809